Spelle, 21. September 2011 – Unter anderem in intensiver Zusammenarbeit mit dem Projekt iGreen, hat Krone inzwischen zahlreiche praxisgerechte Elektronik-Features entwickelt. Das Projekt iGreen wurde im April 2009 durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung ins Leben gerufen. iGreen soll als herstellerunabhängige Kommunikationsplattform dienen; auf dieser Plattform hinterlegt werden relevante Daten rund um die Landwirtschaft, wie z.B. Schlag- und Geodaten, aber auch privates Wissen von Lohnunternehmern, Landwirten und Agrarberatern. Im gemeinsamen Dialog und durch kontinuierliches Anfüttern mit möglichst vielen Informationen soll so eine
effektive Datendrehscheibe für die Landwirtschaft entstehen.
Hier ein Überblick über die aktuellen Krone-Lösungen:
Integrierte Datenübertragung mit Hilfe von ISOBUS (CCI):
Daten (Dateien) können zwischen der Maschine und dem Büro ausgetauscht werden. Durch die Übertragung gemäß der ISOBUS Norm im ISOXML-Format können viele Anwendungen die Daten einlesen und weiterverarbeiten. Die Datenverbindung zwischen landwirtschaftlichem Betrieb bzw. Lohnunternehmen funktioniert online, also über das Internet. Die Daten werden dabei vom Terminal in die iGreenBox übertragen. Diese Box fungiert als Knotenpunkt innerhalb der Prozesskette. Hier werden alle Daten rund um den jeweiligen landwirtschaftlichen Betrieb gespeichert bzw. abgelegt. Nur so ist es möglich, dass wechselnde Maschinen und Fahrer mit dem gleichen Datenpool arbeiten können, ohne Dubletten zu erzeugen. Letztlich können aus der iGreen-Box heraus mit den gesammelten Informationen z.B. auch Rechnungen erstellt werden. Zudem besteht die Möglichkeit, die Daten aus der iGreen-Box herstellerübergreifend und in verschiedensten Bereichen in und um die Landwirtschaft zu nutzen. Weiterer Nutzen: Alle Daten, die während der Arbeit erfasst wurden, können für nachfolgende Arbeitsschritte genutzt werden; so kann z.B. kann die Ertragskartierung während der Ernte wichtige Informationen für die Düngemittelausbringung im nächsten Frühjahr liefern.
BiG Pack:
iGreen für die Big Pack bedeutet, dass man die Maschine gezielt vom Büro aus mit Aufträgen versorgen kann, und so bestmöglich auslastet. Alle während des Arbeitsprozesses erfassten Daten können dann dank des ISOXML-Formates einfach weiter verwendet werden. Unter dem Oberbegriff iPack bietet Krone eine vollintegrierte Ernteprozessabwicklung vom Auftrag bis hin zum dokumentierten Quaderballen an. iPack umfasst die Auftragserstellung, die Navigation zur Fläche sowie die Ertrags- und Ballenkartierung. Jeder Ballen kann so mit Informationen zum Herstellungsdatum, Ablageposition, Gewicht, Ballenfeuchte usw. dokumentiert werden.
Integrierte Ballenwaage:
Für die Big Pack ist eine in der Ballenschurre integrierte Ballenwaage erhältlich. Diese erfasst die Ballengewichte durch vier integrierte Messstäbe mit einer Genauigkeit von 2%. Mit Hilfe von iGreen können die Ballengewichte jedes einzelnen Ballens gespeichert werden; bei Verwendung eines GPS-Empfängers können den Ballen auch die genauen GPS-Koordinaten zugeordnet werden. Dadurch lässt sich nach Fertigstellung des Auftrages eine detaillierte Ballenkarte anzeigen, auf der die genauen Positionen der Ballen abzulesen sind. So kann der Fahrer für jedes Feld eine lückenlose und präzise Dokumentation liefern, und bietet somit eine perfekte Abrechnungsgrundlage. Signifikante Verbesserungen der Logistik lassen sich erreichen, indem die Ballenkarten vor der Disposition im Büro geprüft werden. Auf diese Weise sieht man auf einen Blick die Ballenanzahl der jeweiligen Flächen und die Ballengewichte. So kann man z.B. zielgerichtet Radlader und LKW disponieren.
Integrierte Ballenfeuchtemessung:
An der BiG Pack ist eine resistive Ballenfeuchtemessung verbaut. So kann der Fahrer zum einen schnell ablesen, ob das Material noch zu feucht zum Pressen ist; und zum anderen kann dieses Tool auch zur Errechnung der Trockenmasse genutzt werden. Jedem Ballen wird ein Feuchtigkeitswert zugeordnet und mit dem von der Ballenwaage erfassten Gewicht in Verbindung gebracht. Aus diesen beiden Werten wird automatisch die Trockenmasse errechnet. Diese Werte bilden auch die Grundlage für die Ertragskartierung.
Integrierter Ballenetikettierer namens Bale Tagger:
Der Bale Tagger kennzeichnet die Quaderballen mit einem Aufkleber, der einen RFID-Chip (radio-frequency identification) beinhaltet. Auf dem Chip werden die erfassten Daten (Ballengewicht/Materialfeuchte/GPS-Position/Uhrzeit/Datum/Feld/Ballen-identifikation/Siliermitteleinsatz) gespeichert. So kann künftig jede Balleninformation archiviert werden und jeder Ballen kann dauerhaft seiner Herkunft zugeordnet werden. Die Rückverfolgbarkeit der Ballen ist gerade für Händler und Wiederverkäufer interessant, um die Strohqualität und Herkunft nachweisen zu können. Die RFID-Chips helfen auch, die eigene Lagerhaltung zu optimieren. So können z.B. Ballen mit Feuchtegehalten jenseits der 15 % als B-Ware von den qualitativ hochwertigen Ballen separiert werden.
Häckselkette
Integriertes Flottenmanagement der Häckselkette:
Beim Flottenmanagement der Häckselkette ist jedes Fahrzeug mit seiner individuellen Nummer auf dem Display sichtbar. Die Fahrzeuge sind je mit einem CCI-Terminal, GPS-Empfänger und einem GSM-Modem ausgerüstet. Die GPS-Positionen werden alle 10 Sekunden aktualisiert. Sind mehrere Häcksler im Einsatz, werden die Abfuhrfahrzeuge bestimmten Häckselketten zugeordnet und farbig gekennzeichnet. Der Häcksler bekommt eine Liste mit Aufträgen, in denen alle kundenspezifischen Daten hinterlegt sind. Dazu gehören auch die Flächen, die bearbeitet (abgeerntet) werden müssen. Da der Häckslerfahrer die Flächen auf der Kartendarstellung sieht, kann er die Felder ohne fremde Hilfe anfahren. Die dem Häcksler zugeordneten Abfuhrgespanne folgen dem Häcksler anhand des Displays, auf dem sie sich selbst, den Häcksler und die anderen Gespanne sehen können. Am Feld angekommen werden automatisch die Geo-Daten des Schlages und die Kundenummer verglichen. Damit ist sichergestellt, dass der richtige Schlag bearbeitet wird. Mit Arbeitsbeginn werden alle Maschinendaten (Ertragserfassung, Feuchtemessung, Kraftstoffverbrauch, Häcksellänge, Einsatzzeiten etc.) erfasst und gespeichert. Die fertig abgearbeiteten Aufträge werden mittels GSM-Modem oder USB-Stick (abhängig von der Ausstattungsvariante) an den Disponenten übertragen. Die detaillierten Daten stellen die Grundlage für die Rechnungsstellung dar.
Beim Häckseln kann man genau wie bei der BiG Pack ein echtes Feldnavigationssystem einsetzen. Mittlerweile können auch Abfahrer mit Hilfe von Smartphones dem Häcksler folgen.
Integrierte Ertragserfassung:
CropControl – die Ertragserfassung am Häcksler. Die Geschwindigkeit und Auslenkung der Vorpresswalzen des Häckslers werden erfasst und daraus wird automatisch ein Volumenstrom berechnet. Dieser Volumenstrom stellt den Durchsatz der Maschine dar. Mit Hilfe der integrierten Feuchtemessung wird die Masse bestimmt, die durch den Häcksler geht.
Integrierte Feuchtemessung:
Die neue integrierte Feuchtemessung funktioniert nach dem NIR-Prinzip (Nahinfrarotspektroskopie). Damit kann während des Häckselns die Materialfeuchte mit einer Genauigkeit von 2% bestimmt werden. Die Feuchtigkeitsdaten werden automatisch erfasst, gespeichert und den jeweiligen Aufträgen zugeordnet.
Ladewagen
Integrierte Wiegeeinrichtung am Ladewagen:
Als erster Hersteller bietet Krone seit 2009 eine Wiegeeinrichtung am Ladewagen an. Diese erfasst mit einer Genauigkeit von 2,5% das Gewicht des Wagens (und zwar sogar während der Fahrt). Während des Ladevorgangs wird das Gewicht kontinuierlich berechnet und nach dem Abladen mit dem leeren Wagen abgeglichen. Diese Werte werden gespeichert und dem jeweiligen Auftrag zugeordnet. Falls zusätzlich ein GPS-Empfänger angeschlossen ist, werden die Ertragsdaten auch den jeweiligen Koordinaten zugeordnet. Auch die Fahrtstrecken und Sammelstrecken lassen sich dokumentieren und auswerten. Die Auftragsdaten können somit auch wieder online per GSM-Modem oder mit einem USB-Stick übertragen werden.
BiG X und Big M mit automatischem Lenksystem EasyTrack
Für den Hochleistungs-Mähaufbereiter bietet Krone die Zusatzausrüstung mit dem neuen automatischen Lenksystem EasyTrack an. Beim Einsatz des EasyTrack steuert der Fahrer die erste Mähspur manuell. Auf Basis dieser Referenzlinie berechnet das GPS-basierte EasyTrack-System in Sekundenschnelle weitere Parallelspuren, die der Big M dann während des gesamten Mähvorgangs automatisch einhält – ohne, dass der Fahrer in den Lenkprozess eingreifen muss.
Der Vorteil des neuen Systems: Die Stundenleistung des Big M wird weiter optimiert, da keine Überlappungen auftreten. Zudem entlastet EasyTrack den Fahrer deutlich, er kann sich voll und ganz auf die Einstellung der Maschine und die Kontrolle der Mähqualität konzentrieren. Es handelt sich bei EasyTrack um ein ISOBUS-Lenksystem. Vorteile: Einsatz gängiger Lenksystemanbieter (z.B. Trimble, TopCon, Reichhardt, Autofarm), einfacher und schneller Aufbau (meist in weniger als 30 Minuten). Die Korrektursignale sowie die damit verbundenen Genauigkeiten können frei je nach Anbieter gewählt werden.